Wie entsteht, erkennt und verhindert man Burn-out?
Dieser Artikel befasst sich mit Burn-out und beschreibt Ansätze um als Führungskraft präventiv zu handeln. So werden unteranderem Merkmale und Symptome für ein angehendes Burn-out in diesem Artikel vorgestellt.
Die Lesedauer beträgt ø 8 Minuten.
Burn-out kommt nicht über Nacht – aber Coaching kann ihn rechtzeitig verhindern!
Die Gefahr für Burn-out steigt heute insbesondere in jenen Unternehmen, in denen die Arbeitsplatzsicherheit aufgrund von Fusionen und Kostendruck gefährdet ist. Hier nimmt das Vertrauen unter Mitarbeitern ab während die Konkurrenz bis hin zum Mobbing zunehmen. So kann Burnout schnell zu einem kritischen Punkt für die Zukunft eines Unternehmens werden. Das Burnout-Phänomen stellt die Verantwortlichen in solchen Situationen jedoch häufig vor große Herausforderung.
Umstrukturierungen führen bei Mitarbeitern regelmäßig zu innerlichen Kündigungen und sie fahren ihr Engagement für das Unternehmen herunter. Auch wenn die Dauerbelastung individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird, haben Anforderungsdruck und Effizienzsteigerungen in vielen Firmen ihre Grenzen. Aus diesem Grund ist ein Umdenken bei vielen Organisationsstrukturen erforderlich.
Um Burnout frühzeitig entgegenzuwirken, sollten Sie an dem eigenen Stressmanagement und dem der Mitarbeiter:innen arbeiten. Setzen Sie realistische Ziele und achten Sie auf ausreichende Pausen und Zeiten zur Regeneration. Fördern Sie die Work-Life-Balance und setzen Sie Beispielsweise Entspannungstechniken ein. Sprechen Sie im Team offen über Belastungen und holen Sie sich bei Bedarf externe Unterstützung oder Beratung bei professionellen Unternehmens-Coaches.
Die größten Risikofaktoren für Burnout – und wie Sie zu minimieren sind
Burn-out ist ein Zustand der physischen und emotionalen Erschöpfung, der u.a. durch chronischen Stress am Arbeitsplatz verursacht wird. Der Begriff wurde erstmals in den 1970er Jahren von dem Psychologen Herbert Freudenberger geprägt. Burnout ist heute ein häufig untersuchtes Phänomen in der Arbeits- und Gesundheitspsychologie. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Burnout im ICD-11 als "berufsbezogenes Phänomen" kategorisiert. Es wird durch drei Hauptdimensionen beschrieben:
1) Emotionale Erschöpfung:
Ein Gefühl intensiver Erschöpfung, das durch anhaltenden Stress und Überforderung entsteht.
2) Zynismus/Depersonalisation:
Eine distanzierte oder negative Einstellung zur Arbeit, Kollegen oder Klienten.
3) Verminderte Leistungsfähigkeit:
Ein Gefühl der Ineffektivität und der fehlenden Erfüllung von Arbeitsaufgaben.
Eine zentrale Studie von Maslach und Jackson (1981) führte zur Entwicklung des Maslach Burnout Inventory (MBI). Dieses ist bis heute eines der am häufigsten verwendeten Instrumente zur Erfassung von Burnout. Studien identifizieren folgende Risikofaktoren:
1) Individuelle Faktoren:
Perfektionismus, geringe Stressbewältigungsfähigkeiten.
2) Arbeitsplatzbezogene Faktoren:
Hoher Zeitdruck, Konflikte am Arbeitsplatz, fehlende Anerkennung.
3) Gesellschaftliche Faktoren:
Ständige Erreichbarkeit, mangelnde Work-Life-Balance.
Eine Meta-Analyse von Denise Salvagioni aus 2017 zeigte, dass Burn-out das Risiko für zahlreiche physische und psychische Erkrankungen erheblich steigert.
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Hypercholesterinämie,
Typ-2-Diabetes,
koronare Herzkrankheit
Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schmerzen des Bewegungsapparats
verändertes Schmerzempfinden
anhaltende Müdigkeit
Kopfschmerzen
Magen-Darm-Probleme,
Atemwegsprobleme
schwere Verletzungen und Sterblichkeit unter 45 Jahren
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Schlaflosigkeit
depressive Symptome
psychische Erkranken (deren Behandlung zur Einnahme von Psychopharmaka und Antidepressiva führen)
psychische Störungen und Krankheitssymptome (die zu Krankenhausaufenthalten führen)
3 einfache Strategien für wirksame Burn-out Prävention:
Bewegung: Eine ausgewogene Balance zwischen sitzenden Tätigkeiten und körperlicher Aktivität ist ein entscheidender Faktor zur Burnout-Prävention und zur Verbesserung der psychischen sowie körperlichen Gesundheit.
Entspannung: Regelmäßige Pausen, die Anwendung von Entspannungstechniken und das bewusste Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse sind essenziell für eine erfolgreiche Stressbewältigung und Vermeidung von Burnout.
Mentale Stärke und Ausgeglichenheit: Eine gesunde Work-Life-Balance, klare Abgrenzungen zwischen Beruf und Privatleben sowie das bewusste Pflegen von sozialen und persönlichen Beziehungen tragen dazu bei, Burnout-Risiken zu reduzieren.
Die 3 Säulen des Time Saver Coaching für Resilienz & Burn-out Prävention
Selbstfürsorge: Bewusster Umgang mit mentaler und körperlicher Energie
Stressmanagement: Techniken zur effektiven Stressbewältigung im Beruf
Zeitmanagement: Fokus und Priorisierung für mehr Produktivität und Gelassenheit
Akute Belastung: Was hilft sofort bei einem drohenden Burn-out?
Alle vier Minuten werden Menschen in wissensintensiven Berufen im Schnitt bei der Arbeit unterbrochen. Anderthalb Tage pro Woche verbringen sie in Meetings. Hinzu kommt das wir heute durchschnittlich 80-mal pro Tag auf das Smartphone schauen.
Zudem verbringen Menschen 2,5 Stunden pro Tag durchschnittlich mit sozialen Medien und anderen digitalen Ablenkungen. Damit ist Technostress ist eine moderne Form von Stress. Diese wird durch die rasante technologische Entwicklung und die ständige Verfügbarkeit digitaler Geräte befördert.
In der Folge führt dies zu:
Dauernder Erreichbarkeit
Informationsüberflutung
Komplexität und Unsicherheit
Arbeitsüberlastung durch Technologie
Um hier sofort Abhilfe zu schaffen und für Entspannung zu sorgen, ist es wichtig, Dauerablenkungen zu minimieren. Diese drei Maßnahmen helfen Ihnen dabei:
Steuern Sie Ihre Bildschirmzeit bewusst: Nutzen Sie Funktionen wie „Bildschirmzeit“ auf dem iPhone oder „Digital Wellbeing“ auf Android-Geräten, um Ihre Nutzungszeiten zu überwachen und zu begrenzen.
Planen Sie feste Zeiten für die Nutzung von Handy, E-Mails und Apps: Schalten Sie Ihr Handy aus, wenn Sie in Meetings sind oder sich konzentrieren müssen, und deaktivieren Sie Push-Nachrichten. Planen Sie 2-3 feste Zeiten am Tag ein, um E-Mails und Social Media zu checken.
Nutzen Sie Apps, um die Bildschirmzeit zu verringern: Apps wie One Sec zwingen Sie zu einer kurzen Pause, bevor Sie impulsiv Social Media öffnen. So gewinnen Sie einen Moment zum Innehalten und können Ihre Nutzung bewusster gestalten.
Burn-out oder Erschöpfungssyndrom? Die wichtigsten Unterschiede erkennen
Der Unterschied zwischen Burn-out und Erschöpfungssyndrom liegt in der Ursache, den Symptomen und der Klassifikation der beiden Zustände. Das Erschöpfungssyndrom wird auch als chronisches Erschöpfungssyndrom oder CFS bezeichnet. Sowohl Burn-out als auch das Erschöpfungssyndrom gehen mit einem Gefühl von tiefer Erschöpfung einher, sind jedoch klar voneinander abzugrenzen.
Burn-out – ist ein berufsbezogenes Phänomen, das durch chronischen Stress am Arbeitsplatz verursacht wird. Es entsteht typischerweise, wenn die Anforderungen im Beruf die Ressourcen einer Person langfristig übersteigen. Es wird in der WHO-Klassifikation (ICD-11) als „faktorbezogenes Problem“ und nicht als medizinische Krankheit definiert.
Erschöpfungssyndrom (CFS/ME – Myalgische Enzephalomyelitis) – auch chronische Erschöpfungssyndrom ist eine medizinische Erkrankung, die durch extreme, langanhaltende Müdigkeit gekennzeichnet ist. Dieser Erschöpfungszustand verbessert sich nicht durch Ruhe oder Erholung. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber mögliche Auslöser können Infektionen, Störungen des Immunsystems oder hormonelle Dysregulationen sein. Es wird in der WHO-Klassifikation als eigenständige neurologische Krankheit (ICD-10: G93.3) geführt.
Warum Burn-out nicht nur vom Job kommt? Welche Rolle spielt der Lebensstil?
Lange Zeit wurde angenommen, dass Burn-out hauptsächlich durch zu viel Arbeit entsteht. Doch die Realität ist komplexer. Burn-out wird nicht nur durch beruflichen Stress verursacht, sondern auch durch Auslöser:
1) Soziale Konflikte:
Beziehungen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Burn-out. Betroffene haben oft konfliktreiche Beziehungen oder fühlen sich isoliert. Sie verlieren den Kontakt zu sich selbst und versuchen, Erwartungen zu erfüllen, die nicht ihren eigenen entsprechen. Diese innere Zerrissenheit führt zur Erschöpfung.
2) Selbstüberforderung:
Viele Menschen setzen sich selbst unter enormen Druck, immer mehr zu leisten. Diese Selbstüberforderung kann zu einem Gefühl der Ausweglosigkeit führen, insbesondere wenn die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden.
3) Mangelnde Wertschätzung:
Ein fehlendes Gefühl der Anerkennung und Wertschätzung im Umfeld verstärkt das Gefühl der Erschöpfung. Wenn die eigene Arbeit und Anstrengung nicht gewürdigt werden, kann dies zu einem Burn-out beitragen.
4) Fehlende Perspektiven:
Ohne Aussicht auf Besserung oder Veränderung kann sich das Gefühl der Erschöpfung verfestigen. Es ist wichtig, realistische Ziele und positive Perspektiven zu haben, um Burn-out vorzubeugen.
Indem wir ebenfalls diese Faktoren erkennen und verringern, können wir auch Gefahren eines Burn-outs reduzieren und die Lebensqualität deutlich steigern.
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